CERCLAGE
Cerclage: übersetzung
Cer|cla|ge auch: Cerc|la|ge 〈[-ʒə] f. 19; Med.〉
1. kreisförmige Naht
2. operatives Anlegen eines Ringes, z. B. am Gebärmutterhals, um eine Frühgeburt zu verhindern
[frz.]
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Cerclage
[sɛr'kla:ʒə; aus gleichbedeutend französische cerclage zu cercle »Kreis«] die, -/-n,
1) Chirurgie: Umschlingung von Knochenfragmenten mit Draht bei bestimmten Bruchformen.
2) Frauenheilkunde: Verschlussoperation des Gebärmutterhalses (Zervix) bei Verschlussschwäche (Zervixinsuffizienz) zur Erhaltung einer Schwangerschaft.Bei Zervixinsuffizienz kommt es mit fortschreitender Schwangerschaft zu einer Verkürzung und Erweiterung des Gebärmutterhalses und schließlich zur Fehl- oder Frühgeburt. Eine Cerclage kann prophylaktisch, bei vorausgegangenen Fehl- oder Frühgeburten, in der 12.-16. Schwangerschaftswoche (SSW) vorgenommen werden, wenn der Gebärmutterhals noch intakt ist. Die therapeutische Cerclage erfolgt bei Eröffnung des Gebärmutterhalses bis zur 25. SSW. Dabei wird von der Scheide aus ein dicker Faden oder ein Band zirkulär unter der Scheidenhaut um den Gebärmutterhals herumgeführt und so geknotet, dass es zu einer Einengung des Gebärmutterhalskanals kommt. Faden oder Band werden in der 37. Schwangerschaftswoche wieder entfernt.
Beim »totalen Muttermundverschluss« wird der äußere Muttermund des Gebärmutterhalses mit Nähten vollständig verschlossen und erst bei Geburtsbeginn wieder eröffnet. Damit soll v. a. das Einwandern von Keimen aus der Scheide in die Gebärmutter, die eine Frühgeburt auslösen können, verhindert werden. Diese prophylaktische Maßnahme wird in der 12.-14. Schwangerschaftswoche vorgenommen.