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DEUTSCHFRANZÖSISCHER KRIEG VON 1870/71.

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Deutsch-Französischer Krieg von 1870/71.
 
Die Ursache des Krieges waren die durch den preußischen Sieg im Deutschen Krieg von 1866 zu Frankreichs Ungunsten verschobenen Machtverhältnisse in Europa und innenpolitischen Schwierigkeiten in Preußen und Frankreich. Den äußeren Anlass gab die Frage der »hohenzollernschen Thronkandidatur« in Spanien (Emser Depesche). Am 19. 7. 1870 erklärte Frankreich den Krieg. Während ein französisch-österreichisches Bündnis nicht rechtzeitig zustande kam, traten die süddeutschen Staaten sofort auf die Seite Preußens. Von der Pfalz aus drangen drei in kürzester Frist mobil gemachte deutsche Armeen unter Kronprinz Friedrich, Prinz Friedrich Karl und K. F. von Steinmetz (mit H. Graf von Moltke als Generalstabschef) vor und übernahmen die Initiative. Sie siegten bei Weißenburg (4. 8.), Wörth und Spichern (6. 8.). Die französische Rheinarmee unter F. A. Bazaine wurde durch die Schlachten bei Colombey-Nouilly, Vionville-Mars-la-Tour und Gravelotte-Saint-Privat (14. bis 18. 8.) in die Festung Metz geworfen und eingeschlossen.Bei dem Versuch, Bazaine zu entsetzen, wurde der französische Marschall M. Mac-Mahon nach Sedan abgedrängt und dort umzingelt; seine gesamte Armee kapitulierte am 2. 9., Napoleon III. geriet mit ihr in Gefangenschaft. Nach Ausrufung der französischen Republik (4. 9.) rückten die deutschen Armeen auf Paris vor und schlossen es ab dem 15. 9. ein. Metz kapitulierte am 27. 10. Die im Süden und Norden zur Befreiung von Paris von L. Gambetta aufgestellten Armeen wurden im Dezember 1870 und Januar 1871 bei Orléans, Le Mans, Amiens und Saint-Quentin geschlagen. Aus Sorge vor einer Einmischung der Neutralen versuchte O. von Bismarck, den Fall von Paris zu beschleunigen, und setzte gegen die militärische Führung die Beschießung der Festung durch. Am 28. 1. 1871 wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Nur in Ostfrankreich wurde noch gekämpft; am 1. 2. wurde die französische Ostarmee von der neu gebildeten deutschen Südarmee unter E. Freiherr von Manteuffel gezwungen, bei Pontarlier in die Schweiz überzutreten, wo sie interniert wurde. Bereits am 18. 1. war König Wilhelm I. von Preußen in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert worden (Gründung des Deutschen Reiches). Am 26. 2. wurde der Vorfriede von Versailles geschlossen; am 10. 5. folgte der Frankfurter Frieden. Die darin abgegebene Verpflichtung zur Räumung der besetzten französische Gebiete wurde von Deutschland bis zum 16. 9. 1873 erfüllt.
 
Literatur:
 
M. E. Howard: The Franco-Prussian War (London 1967);
 
Entscheidung 1870. Der D.-F. K., hg. v. W. v. Groote u. U. v. Gersdorff (1970);
 E. Kolb: Der Kriegsausbruch 1870 (1970);
 
Reichsgründung 1870/71, hg. v. T. Schieder u. E. Deuerlein (1970);
 
Probleme der Reichsgründungszeit 1848-1879, hg. v. H. Böhme (21972);
 M. Stürmer: Das ruhelose Reich. Dtl. 1866-1918 (1983).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Deutschland: Die deutsche Einigung im 19. Jahrhundert
 


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