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ALEXANDRIA

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[ˏælɪg`zɑːndrɪə]
Александрия


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Alexandria: übersetzung

Ale|x|ạn|d|ria, Ale|x|ạn|d|ri|en:
ägyptische Stadt.

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Alexạndria,
 
1) arabisch El-Iskandarijja, zweitgrößte Stadt Ägyptens, an der Westspitze des Nildeltas auf einer Nehrung zwischen Mittelmeer und Mariutsee gelegen, 3,33 Mio. Einwohner; Sitz eines orthodoxen melchitischen Patriarchen, eines monophysitischen (koptischen) Patriarchen sowie des »Patriarchen von Alexandria« der mit Rom unierten Kopten. Alexandria hat eine Universität (gegründet 1942) sowie ein Griechisch-Römisches Museum mit umfangreicher Sammlung von Funden überwiegend aus alexandrinischen Nekropolen, v. a. aus der Zeit von 300 v. Chr. bis 300 n. Chr. Das Museion der Schönen Künste verfügt über Werke der ägyptischen und europäischen Malerei des 16.-19. Jahrhunderts.
 
Wirtschaft:
 
Heute ist Alexandria der größte und bedeutendste Hafen und Handelsplatz Ägyptens sowie Industriezentrum mit Erdölraffinerie, Baumwoll-, chemische, Zigarettenindustrie, Gerbereien u. a.; bedeutender Fremdenverkehr; 35 km westlich liegt Sidi Krir mit dem ersten Kernkraftwerk Ägyptens.
 
Verkehr:
 
Alexandria hat einen internationalen Flughafen; der alte Osthafen ist heute Fischerei- und Jachthafen; dem Seeverkehr dient der Westhafen mit einem Güterumschlag von (1988) 21,8 Mio.t; großes Trockendock.
 
Stadtbild:
 
Vom antiken Alexandria ist in der modernen Stadt wenig erhalten oder durch Grabungen wiederzugewinnen. Eine Vorstellung vom Aussehen dieser bedeutendsten hellenistischen Stadt vermittelt der antike Geograph Strabo. Alexandria war nach dem Plan von Alexanders Baumeister Deinokrates in einem rechtwinklig angelegten Straßensystem erbaut, bestand aus fünf Stadtteilen und war von einer Ringmauer umschlossen. Gegenüber der Stadt lag im Meer die Insel Pharos, die durch einen künstlichen Steindamm (Heptastadion) mit Alexandria verbunden war (heute landfest) und den circa 120 m hohen Leuchtturm (um 279 v. Chr. vollendet) trug, der als erster freistehender Turm (viereckiger Sockel, achteckiger und runder Aufbau) als eines der sieben Weltwunder der Antike galt. Sein Wiederaufbau ist nahe der alten Stelle (heute neben dem arabischen Fort Kaitbai, 15. Jahrhundert) geplant. - Im Altertum drängte sich der Hauptverkehr im Osten zusammen; hier lag das Königsviertel (Brucheion, Bruchion, Bruchium), das fast ein Drittel der ganzen Stadt einnahm und außer den Palastanlagen und Gärten fast alle wichtigen Bauwerke umfasste: Verwaltungsgebäude, Kasernen der Leibgarden, das Museion, das Dionysostheater sowie die Begräbnisstätten (Sema) Alexanders (?) und der Ptolemäerkönige. Mit dem Museion war die große Alexandrinische Bibliothek verbunden. An ihrer Stelle entsteht mithilfe der UNESCO nach Plänen des norwegischen Architekturbüros Snøhetta ein Neubau, dessen futuristische Architektur die aufgehende Sonne symbolisieren soll. Weiter südlich, wohl schon im Bereich des Stadtteils Neapolis, wo auch das Gymnasion mit seinen großen Hallen und das Gerichtsgebäude (Dikasterion) lagen, befindet sich das römische Amphitheater (freigelegt, heute Archäologischer Park). Den Westen nahm der älteste, noch aus vormakedonischer Zeit stammende Stadtteil Rhakotis ein. Hier lag der bedeutendste Tempel der Stadt, das Serapeion, aus dessen Vorhof die noch aufrecht stehende Diokletianssäule erhalten ist (heute Archäologischer Park), die - irrtümlich Pompeiussäule genannt - wahrscheinlich 302 n. Chr. zu Ehren Diokletians errichtet wurde; in unmittelbarer Nähe die gut erhaltenen römischen Katakomben (Kom-esch-Schukafa), deren verästelter Grundriss an altägyptische Grab- und Tempelanlagen erinnert. Im Wasser des heutigen Osthafens, dem Pontus magnus der Antike, entdeckte man 1988 die Reste des Palastes der Kleopatra sowie anderer antiker Bauten und Kaianlagen. - Aus islamischer Zeit stammen die 1684 erbaute Terbana-Moschee und die 1767 gegründete Grabmoschee des Abu l-Abbas el-Mursi.
 
Neben der orientalisch wirkenden Altstadt bietet Alexandria heute ein modernes Stadtbild. Die moderne Stadtentwicklung begann erst im 19. Jahrhundert, nachdem 1820 (damals 15 000 Einwohner) mit dem Bau des Mahmudijjakanals durch Mehmed Ali die Verbindung mit dem Nil und Kairo hergestellt worden war. In den Stadtteilen entlang der Küste nach Osten (»Corniche«) sind moderne Hotels, an der Küste nach Westen sind neue Feriendörfer entstanden.
 
Geschichte:
 
Alexandria war seit seiner Gründung durch Alexander dem Großen 331 v. Chr. die griechische Hauptstadt Ägyptens. Seine Bevölkerung wird von Diodor für das 1. Jahrhundert v. Chr. mit 300 000 Freien angegeben und dürfte mit Sklaven und Fremden doppelt so groß gewesen sein. Sie bestand hauptsächlich aus griechischen Kolonisten, Ägyptern und Juden. Nach dem Tod Alexanders des Großen machten die Ptolemäer Alexandria zu ihrer Residenz und durch Gründung des Museion und der Alexandrinischen Bibliothek zum Zentrum der griechischen Bildung und Wissenschaft (Alexandrinisches Zeitalter). In Alexandria wirkten u. a. Kallimachos, Theokrit, Eratosthenes, Archimedes und Aristarch von Samothrake. Durch den Handel wuchs die Stadt rasch und hatte ihre Blütezeit erreicht, als sie 48 v. Chr. im alexandrinischen Krieg Caesars schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde (Brand der Bibliothek und des Museion).
 
Nach dem Tod Kleopatras fiel Alexandria 30 v. Chr. an Rom und wurde Sitz des römischen Statthalters von Ägypten. Im 1. Jahrhundert n. Chr. war Alexandria die zweitgrößte Stadt des Römischen Reichs. Der Besitz des alexandrinischen Bürgerrechts war in Ägypten die Voraussetzung für den Erwerb des römischen Bürgerrechts. Ständige Auseinandersetzungen seit dem 1. Jahrhundert mit den Juden führten unter Trajan zur Zerstörung des Judenviertels. Im 3. Jahrhundert fiel Alexandria zeitweilig an die Königin Zenobia, wobei 269 der Stadtteil Brucheion zerstört wurde. Seit Mitte des 2. Jahrhunderts war Alexandria Sitz eines Patriarchen und Hauptpflegestätte der christlichen Theologie (alexandrinische Schule unter Klemens, Origenes u. a.). Den antiken vorchristlichen Religionen machte die Zerstörung des Serapeion, des letzten Sitzes antiker Theologie und Gelehrsamkeit, ein Ende (389 n. Chr.).
 
618 eroberte der Sassanide Chosrau die Stadt, die 629 Herakleios noch einmal für Byzanz gewann. 642 fiel sie in die Hände der Araber unter Amr Ibn al-As. Während Alexandria in byzantinischer Zeit noch eine bedeutende Handelsstadt war, ging seit 642 nur noch der Handel mit Indien über Alexandria; der Mittelmeerhandel war ganz in den Händen der Venezianer. Auch die politische Bedeutung Alexandrias ging nach der arabischen Eroberung zurück; im 10. Jahrhundert entstand die neue Hauptstadt Kairo.
 
Im Mittelalter wurde die Stadt mehrmals von christlichen Heeren (12. Jahrhundert, 1365), auch von Seeräubern überfallen. Mit der Entdeckung des Seewegs um das Kap der Guten Hoffnung 1497 und der Begründung der portugiesischen Machtstellung in Ostindien, endgültig seit der Eroberung Ägyptens durch die Osmanen 1517, sank Alexandrias Bedeutung. Die britische Herrschaft (1882) und die Zeit der ägyptischen Republik (seit 1952) brachten neuen Aufschwung.
 
Literatur:
 
P. M. Fraser: Ptolemaic A., 3 Bde. (Oxford 1972);
 C. D. G. Müller u. H.-F. Weiss: Alexandrien, in: TRE, Bd. 2 (1978), 248 ff.;
 A. Adriani: Alessandria e il mondo ellenistico, hg. v. N. Bonacasa u. A. Di Vita, 3 Bde. (Rom 1982).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Hellenismus: Griechische Zivilisation weltweit
 
Alexandria und Antiochia: Zentren theologischer Bildung
 
Alexandria und Pergamon
 
 2) [ælɪg'zɑːndrɪə], Stadt in Virginia, USA, am westlichen Ufer des Potomac River gegenüber von Washington, zunehmend dessen Wohnstadt, 111 000 Einwohner;
 
Wirtschaft:
 
Handelszentrum Nordvirginias.
 
 3) [-'dria], Hauptstadt des Kreises Teleorman im Süden Rumäniens, in der Walachei, an der Vedea, 59 500 Einwohner;
 
Wirtschaft:
 
Metall-, Textil-, Nahrungsmittelindustrie; Straßenknoten.
 

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Ale|xạn|dria, Ale|xạn|dri|en: ägyptische Stadt.


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