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BERNSTORFF

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Bẹrnstorff,
 
deutsches Adelsgeschlecht, seit 1300 in Mecklenburg bezeugt. Der hannoversche Minister Andreas Gottlieb von Bernstorff wurde 1715 Reichsfreiherr. Die Brüder Johann Hartwig Ernst von Bernstorff und Andreas Gottlieb von Bernstorff [* 1708, ✝ 1768; Vater von 4)] wurden 1767 in den dänischen Grafenstand erhoben.
 
Literatur:
 
A. Friis: Die B.s (a. d. Dän., 1905);
 J. von Bernstorff: Die Nachkommen des dän. Staatsministers Andreas Peter Graf v. B., 1735-1797 (1971).
 
Bedeutende Vertreter:
 
 1) Albrecht Graf von, preußischer Diplomat, * Dreilützow (östlich von Hagenow) 22. 3. 1809, ✝ London 26. 3. 1873, Vater von 7); war 1848-51 Gesandter in Wien und 1854-61 sowie ab 1862 in London. Oktober 1861-September 1862 (Amtsübernahme O. von Bismarcks) Außenminister, trat Bernstorff als Altliberaler für die westliche Orientierung der preußischen Politik ein.
 
 2) Albrecht Graf von, Diplomat, * Berlin 6.3. 1890, ✝ (ermordet) ebenda 24./25. 4. 1945, Sohn von 7), Enkel von 1); wurde 1923 Legationssekretär, dann Botschaftsrat an der Botschaft in London, schied als Gegner des Nationalsozialismus 1933 freiwillig aus dem Staatsdienst aus. Bernstorff, der sich auch weiterhin für eine deutsch-britische Zusammenarbeit einsetzte, war Mai bis Oktober 1940 erstmals (KZ Dachau), ab Juli 1943 (KZ Ravensbrück, Berlin, Gefängnis) erneut inhaftiert; von der Gestapo ermordet.
 
 3) Andreas Gottlieb Freiherr von (seit 1715), hannoverscher Staatsmann, * Ratzeburg 2. 3. 1649, ✝ Gartow (südöstlich von Kyritz) 6. 7. 1726; trat in die Dienste Herzog Georg Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg-Celle, seit 1677 Kanzler in Celle. Nach Vereinigung des cellischen Herzogtums mit dem Kurfürstentum Hannover trat er 1705 in hannoversche Dienste. Seit 1709 Erster Minister, ebnete er Kurfürst Georg Ludwig den Weg zur britischen Krone. In Großbritannien (seit 1714) behielt er seinen großen politischen Einfluss bei; 1720 aus britischen, 1723 auch aus hannoverschen Diensten entlassen.
 
 4) Andreas Peter Graf von (seit 1767), dänischer Staatsmann, * Hannover 28. 8. 1735, ✝ Kopenhagen 21. 6. 1797, Vater von 5) und Neffe von 6); war 1773-80 Außenminister und 1784-97 leitender Minister in Dänemark; wurde 1773 auch Direktor der Deutschen Kanzlei. Bernstorff schloss 1773 den Tauschvertrag von Zarskoje Selo (Schleswig-Holstein, Geschichte). Auf seine Vorstellungen und die Initiative Russlands geht die 1780 getroffene Übereinkunft der bewaffneten Neutralität zwischen Russland, Dänemark, Schweden u. a. zum Schutz des Seehandels zurück; deren antibritische Ausrichtung veranlasste ihn aber im selben Jahr zu einem Abkommen mit Großbritannien. 1788 führte Bernstorff die Bauernbefreiung durch und setzte sich in Schleswig-Holstein für die Aufhebung der Leibeigenschaft ein; durch seine Reformpolitik erlebte der dänische Staat eine Blütezeit. Aufgrund seiner Politik der »Ruhe des Nordens« lehnte er eine dänische Beteiligung am 1. Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich ab.
 
 5) Christian Günther Graf von, dänischer und preußischer Minister, * Kopenhagen 3. 4. 1769, ✝ Berlin 28. 3. 1835, Sohn von 4); wurde 1797 Staatssekretär des Auswärtigen (Außenminister) in Kopenhagen, 1803 Mitglied des Geheimen Staatsrats. Die Misserfolge seiner Politik (u. a. Konflikt mit Großbritannien) zwangen ihn 1810 zum Rücktritt. Er ging darauf als Gesandter nach Wien (dänischer Bevollmächtigter auf dem Wiener Kongress 1814/15) und 1816 nach Berlin. 1818 trat er in den preußischen Staatsdienst und wurde Minister des Auswärtigen. Seine Politik, zunächst mit Metternich zusammengehend, entfernte sich erst Ende der 1820er-Jahre im Zusammenhang mit der orientalischen Frage von Österreich. 1832 trat Bernstorff zurück.
 
 6) Johann Hartwig Ernst Graf von (seit 1767), dänischer Staatsmann, * Hannover 13. 5. 1712, ✝ Hamburg 18. 2. 1772, Onkel von 4); 1737 dänischer Gesandter am »Immerwährenden Reichstag« zu Regensburg und 1744-50 in Paris; leitete 1751-70 die dänische Außenpolitik und die Deutsche Kanzlei (zuständig für die schleswig-holsteinischen Angelegenheiten). Im Siebenjährigen Krieg (1756-63) wahrte Bernstorff die dänische Neutralität; 1767 erreichte er eine Verständigung mit Russland über den Gottorper Besitz in Holstein und bahnte damit den Vertrag von Zarskoje Selo (1773) an (Schleswig-Holstein, Geschichte). Bernstorff war ein Wegbereiter innerer Reformen; er gab auf seinem Gut den Bauern die Freiheit und förderte als führender Mann des »Kommerzkollegiums« Gewerbe und Handel im Sinn des Merkantilismus. Als Mäzen v. a. des deutschen Geisteslebens in Dänemark unterstützte Bernstorff Gelehrte und Dichter (C. Niebuhr, F. G. Klopstock). 1770 auf Betreiben von J. F. Graf von Struensee entlassen, wurde er nach dessen Sturz (1772) zurückberufen, starb aber vor Amtsantritt. Seine hinterlassenen Aufzeichnungen wurden zum Teil veröffentlicht.
 
Ausgaben: Correspondance ministérielle 1751-1770, herausgegeben von P. Vedel, 2 Bände (1882); Bernstorffske Papirer, herausgegeben von A. Friis, 3 Bände (1904-13).
 
 7) Johann-Heinrich Graf von, Diplomat, * London 14. 11. 1862, ✝ Genf 6. 10. 1939, Sohn von 1), Vater von 2); war 1908-17 Botschafter in Washington, 1917/18 in Konstantinopel. Er bemühte sich im Ersten Weltkrieg bis Januar 1917 vergeblich, die Erklärung des uneingeschränkten deutschen U-Boot-Kriegs und damit den Kriegseintritt der USA zu verhindern. Seit 1920 war er Mitglied des Reichstags (DDP) und arbeitete als Präsident der »Deutschen Liga für Völkerbund« sowie seit 1926 als deutscher Vertreter in der Abrüstungskonferenz für internationale Verständigung; emigrierte 1933.


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Herkunftsnamen zu den Ortsnamen Bernsdorf (Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, ehem. Pommern/jetzt Polen, ehem. Brandenburg/jetzt Polen, Schlesien), Bernstorf(f) (Mecklenburg-Vorpommern, Bayern).


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