Cahors
[ka'ɔr],
1) Stadt in der Karstlandschaft des Quercy in einer Flussschlinge des Lot, Verwaltungssitz des Départements Lot, Frankreich, 19 700 Einwohner; Bischofssitz; Marktzentrum eines Wein- und Tabakbaugebietes; Metallverarbeitung, Nahrungsmittelindustrie.
Stadtbild:
Von den Bauten der Altstadt ist die Kathedrale Saint-Étienne (ab 1119; Umbauten 13.-15.Jahrhundert) ein bezeichnendes Beispiel der aquitanischen Kuppelkirchen, mit gotischen Fresken in den Kuppeln; im Westen der Stadt der mit drei Türmen besetzte Pont Valentré (begonnen 1308).
Geschichte:
Cahors, als Divona in augusteischer Zeit gegründet, war einer der Hauptorte der keltischen Cadurci, die für Stadt und Bistum (seit dem 3. Jahrhundert) namengebend wurden. Im Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz, Hauptsitz der »Cahorsinen«, international tätiger Wechsler (Bankiers), die in Deutschland Kawertschen genannt wurden. 1332 gründete der in Cahors gebürtige Papst Johannes XXII. hier eine Universität, die 1751 mit der in Toulouse vereinigt wurde.
2) Weinbaugebiet um die Stadt Cahors, rd. 7 000 ha, davon 3 500 ha Appellation contrôlée (seit 1971); liefert sehr dunkle, langlebige Rotweine (zu mindestens 70 % aus der Rebsorte Malbec, hier Auxerrois genannt).