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DURAEUROPOS

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Dura-Europos,
 
Ruinenstätte in Südostsyrien, am rechten Ufer des oberen Euphrat, in der Nähe des heutigen Ortes As-Salihija. Dura-Europos, eine alte, bereits vorhellenistische Siedlung, wurde kurz vor 280 v. Chr. durch Seleukos I. Nikator als Europos neu gegründet und zur Grenzfestung des Seleukidenreiches ausgebaut. 113 (128?) v. Chr. wurde die Stadt von den Parthern, 165 n. Chr. von den Römern erobert. Die Zerstörungen bei der Einnahme der (schon vorher geräumten) Stadt durch die Sassaniden (256 oder 258) sowie eine Änderung des Euphratverlaufs - er fließt heute in beträchtlicher Entfernung an den Ruinen vorüber - ließen Dura-Europos schnell veröden.
 
Dura-Europos wurde 1921 entdeckt und 1922-36 freigelegt. Innerhalb einer unregelmäßigen Stadtmauer lag ein regelmäßiges Straßennetz nach dem hippodamischen Muster hellenistischer Stadtbaukunst. Der Tempel der palmyren. Gottheiten (Atargatis, Hadad; Kamelgottheiten), begonnen um 50 n. Chr., ebenso ein Mithräum war mit parthischen Wandmalereien ausgestattet. Unter den Römern wurde die Stadt um 200 n. Chr. ausgebaut (Thermen, kleiner Tempel, Odeion).Aus dieser Zeit stammt auch das als Synagoge genutzte Haus (ursprünglich Privathaus): 244/245 wurde ein Neubau errichtet und mit Freskenzyklen mit Themen des Alten Testaments geschmückt (besonders Mosesszenen). Sie belegen die freiere Auslegung des jüdischen Bilderverbots in dieser Zeit; Vorläufer, z. B. Bibelilluminationen, werden angenommen (umstritten). Der gute Zustand der Fresken (Damaskus, Nationalmuseum) beruht auf der Zuschüttung der Synagoge bei der Verstärkung der Befestigungen in den Sassanidenkriegen. Die Freskenfolgen einer frühchristlichen Hauskirche mit alt- und neutestamentarischen u. a. Szenen im Versammlungsraum (232/233) und im Taufraum (um 241), wo z. B. bereits Jesus als guter Hirte dargestellt ist, befinden sich heute in New Haven, Yale University Art Gallery (ebenso die des Mithräums). Die Wandmalereien von Dura-Europos, die in ihrem frontalen und reihenden Stil ohne Modellierung wohl an iranischen und fernöstlichen Vorbildern orientiert sind, werfen Fragen nach den Anfängen, Stileinflüssen und Zusammenhängen von frühchristlicher und jüdischer Kunst auf.
 
Literatur:
 
The excavations at D.-E., conducted by Yale University. .. Preliminary report, hg. v. P. V. C. Baur u. a., 8 Bde. (New Haven, Conn., 1929-52);
 
dass., Final report, hg. v. M. I. Rostovtzeff u. a., 8 Bde. (ebd. 1943-67);
 A. Perkins: The art of D.-E. (Oxford 1973);
 U. Schubert: Spätantikes Judentum u. frühchristl. Kunst (Wien 1974, mit Bibliogr.);
 C. Hopkins: The discovery of D.-E. (New Haven, Conn., 1979).


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